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Ein gefährlicher Mann, wie Jared sie ge-
warnt hatte. Ein Meister der Manipulation,
Treuhänder des Multimillionen-Dollar
Kruger-Erbes. Und Christabels Tochter, Ali-
cia Kruger, nicht Valdez, war die Alleinerbin.
Seit über zwei Jahren war Christabel vor Ra-
fael Santiso und seinen einflussreichen
Machenschaften auf der Flucht gewesen, und
Christabel war nicht dumm. Ihr rätselhaftes
Benehmen hatte jetzt eine Erklärung gefun-
den, und in Anbetracht der Geschichte, die
sie Jared erzählt hatte, waren ihre Ängste
nicht unbegründet.
Doch Elizabeth liebte die Gefahr, dieses
Gefühl, wachsam sein zu müssen, um
jederzeit mit eigenen Mitteln zurückschlagen
zu können. Schon lange hatte sie sich nicht
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mehr so lebendig gefühlt. Ja, es bereitete ihr
ungeheures Vergnügen, zu wissen, dass Ra-
fael Santiso draußen auf der Veranda auf sie
wartete und ihr letztendlich mit all seiner
Macht nichts würde anhaben können.
Sie hörte, wie Vikki ins Haus zurückkam,
und wartete gespannt, wie das Urteil der al-
ten Chinesin ausfallen würde.  Nun? , fragte
sie neugierig, als die Haushälterin lächelnd
die Küche betrat.
Vikkis Augen funkelten amüsiert.  Er ist es
nicht gewöhnt, dass man seine Pläne durch-
kreuzt. Aber er ist sehr schnell von Begriff.
Im Handumdrehen hat er seine fordernde
Haltung abgelegt und es mit gewinnendem
Charme probiert.
 Aber zunächst hat er versucht, Sie einfach
zu überrollen, stimmt s, Vikki?
 Ich nehme an, die Enttäuschung hat ihm
zunächst den Blick versperrt, aber er besitzt
eine ausgezeichnete Menschenkenntnis. Und
obwohl er ursprünglich fordern wollte, Sie zu
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sprechen, hat er sich rasch besonnen und es
als Bitte geäußert.
 Und was halten Sie persönlich von ihm?
Den scharfen Augen der Chinesin entging
nichts.  Er ist ein Mandarin.
Elizabeth sah die Haushälterin erstaunt
an. Das war ein alter chinesischer Ausdruck
für einen Regierungsbeamten. Dieses Bild
wollte ihr gar nicht passen.
 Ein Mandarin mit rotem Korallenknopf ,
fuhr Vikki bezeichnend fort.  Ein schlauer
Gouverneur und ein sehr tüchtiger General.
 Er trägt die Verantwortung für ein ge-
waltiges Finanzimperium , erinnerte Eliza-
beth sie.
 Ein Treuhänder, kein Imperator.
 Christabel vertraut ihm jedenfalls nicht.
Eine derartige Macht kann einen Menschen
korrumpieren.
 Ich spüre nichts Böses in ihm. Und Ihnen
geht es genauso, Elizabeth. Sie fühlen sich zu
ihm hingezogen. Ihre kleinen dunklen
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Augen blitzten.  Sie haben sich sogar ein
korallenrotes Kleid angezogen, um zu ihm zu
passen.
Elizabeth lachte.  Ihnen entgeht aber auch
gar nichts!
 Er ist allein hierhergekommen. Interess-
ant, oder?
 Wir werden sehen, Vikki. Bringen Sie die
Erfrischungen in ungefähr zehn Minuten auf
die Terrasse.
 Sie wollen ihn nicht ins Haus bitten?
 Nein. Christabel betrachtet ihn als ihren
Feind. Bis ich nicht vom Gegenteil überzeugt
bin, wird er kein Gast in meinem Haus sein.
Elizabeths Herz klopfte schneller, als sie zur
vorderen Verandatür ging. Es war tatsächlich
interessant, dass Rafael Santiso allein
gekommen war. Ihre Sekretärin hatte ihr
nämlich berichtet, dass alle drei Männer ge-
gen vier noch einmal in ihr Büro gekommen
waren. Zweifellos hatten sie inzwischen von
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Alicias Lehrerin erfahren, dass Jared mit den
Gesuchten schon lange über alle Berge war.
Elizabeth selbst war ganz bewusst nach
Hause gegangen, nachdem Jared sie von
 King s Eden aus angerufen und ihr alles
erklärt hatte. Santiso sollte ihr ruhig hinter-
herlaufen. Die Art, wie er es tun würde,
würde ihr viel über ihn verraten. Heute
Vormittag hatte er seinem Auftreten durch
den Schweizer Steuerberater und den
deutschen Rechtsanwalt Gewicht verliehen.
Genauso nachmittags um vier. Jetzt war es
fünf, und er war allein gekommen. Was ver-
muten ließ, dass er inzwischen viel
nachgedacht hatte.
Sie öffnete die Verandatür. Rafael Santiso
stand ein gutes Stück entfernt, halb abge-
wandt, und schien den Blick auf die Roebuck
Bay zu genießen. Bei ihrem Erscheinen dre-
hte er sich um, und Elizabeth fühlte sich für
einen Moment an einen Torero erinnert, der
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seinen durchtrainierten Körper zur Schau
stellte und sich für den Kampf wappnete.
Vielleicht lag es an seiner veränderten
Kleidung. Er hatte sich umgezogen und trug
jetzt ein weißes Hemd mit offenem Kragen
und eine schwarze Hose. Vielleicht war es
aber auch der glühende Blick seiner faszini-
erenden dunklen Augen oder das Gefühl von
nur mühsam gebändigter Macht, das dieser
Mann vermittelte & Auf jeden Fall schien
seine erotische Ausstrahlung noch stärker als [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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