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James Pierce bei Sadie an. Dann bin ich ge-
feuert. Er kann mich nicht leiden.
Ich kann Sie leiden, nur darauf kommt es
an.
Zahir &
Er hob ihre Hand an die Lippen, küsste
ihre Fingerspitzen. Er war seiner Sache so
sicher &
Nein &
Vielleicht war es das erste Mal, dass eine
Frau Nein zu ihm sagte. Vielleicht war es
auch der unverhohlene Schmerz in ihrer
Stimme, jedenfalls wandte er ihr seine volle
Aufmerksamkeit zu.
Es tut mir leid , sagte sie, aber ich habe
heute Abend schon etwas vor.
Sie müssen mich nur zum Mansion House
fahren.
Sie schüttelte den Kopf. Sadie hat eine
Ablösung für mich besorgt.
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Ich will niemand anderen! Sie schüttelte
den Kopf. Soll das heißen, Metcalfe, dass Sie
mit jemandem verabredet sind?
In diesem Augenblick wurde Diana klar,
dass hier der Ausweg lag. Wenn er glaubte,
dass es einen anderen gab, würde er auf-
hören, sie zu & was auch immer. Hier lag
ihre Rettung vor sich selbst. Denn sosehr sie
auch kämpfte, lange würde sie nicht mehr &
Ist das so unglaublich? , fragte sie. Noch
vor einer Minute haben Sie mich selbst zum
Abendessen nach Frankreich eingeladen.
Ich glaube Ihnen nicht. Seine Augen wur-
den schmal. Wie heißt er?
Freddy , antwortete sie. Wie hatte sie nur
vor lauter Verlangen nach Zahir alles andere
vergessen können? Ihr Kind, ihr Ein und
Alles, das sie seit seiner Geburt vor den Fol-
gen ihrer eigenen Dummheit zu schützen
versuchte. Er heißt Freddy.
Zahir glaubte, einen Faustschlag in den
Bauch bekommen zu haben.
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Für einen Moment hatte er gedacht, sie
greife nach dem rettenden Strohhalm, um
sich und ihn vor den Folgen dieses unbe-
dachten Abenteuers zu bewahren. Aber ein
Blick in ihr Gesicht genügte, und er erkan-
nte, dass er sich keine Illusionen zu machen
brauchte.
Sie hatte seinen leidenschaftlichen Kuss
rückhaltlos erwidert. Sie hatte Eifersucht
gezeigt, als sie glaubte, er sei mit Lucy
zusammen. Aber wer auch immer dieser
Freddy war, er verwandelte sie völlig. Zahir
sah eine Zärtlichkeit in ihren Augen, die er
flüchtig wahrzunehmen geglaubt hatte, als
sie ihn wenige Minuten zuvor angesehen
hatte. Dieser Blick hatte ihn veranlasst, et-
was Dummes wie Alles in Ordnung? zu
sagen, nur damit er sie nicht hochhob und
nach unten auf das einladende Bett in der
Hochzeitskabine trug. Nicht berechnend und
überlegt, sondern als der Anfang von etwas
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Einzigartigem, Unerwarteten und
Wertvollen.
Sein Vorschlag, nach Frankreich zu fahren,
entsprang nicht, wie es den Anschein hatte,
unbändigem Verlangen, sondern dem
aufrichtigen Wunsch, bei ihr zu sein. Er kon-
nte den Gedanken nicht ertragen, sie weg-
fahren zu sehen &
Kurz betrachtete er sie, wie sie mit leicht
geneigtem Kopf dastand und die Sonne ihre
Haare wie einen Heiligenschein leuchten
ließ.
Eine Illusion, dachte er, wandte sich abrupt
ab und ging zurück zur Brücke.
Die Zeit wird knapp, Alan , schnauzte er.
Ich habe genug gesehen. Fahren wir zurück
zur Werft, damit ich die Papiere unters-
chreiben kann.
8. KAPITEL
Scheich Zahir bat Diana nicht, ihn zur Un-
terzeichnung der Papiere für seine neue
Jacht zu begleiten.
Sie ging nach ihm an Land, doch er blickte
sich nicht um, sondern sagte nur kurz: Wir
sehen uns beim Wagen, Diana. Seien Sie in
fünfzehn Minuten zur Abfahrt bereit.
Ja, Sir. Sie widerstand dem Wunsch,
seinen Namen auszusprechen.
Sie würde sich diese Romanze endlich aus
dem Kopf schlagen. Es war nichts als ein
Märchen. Ein Wunschtraum. Und sie glaubte
nicht an Märchen. Sie musste an ihren Job
denken, an die Chance aufzusteigen,
weiterzukommen.
Warum fühlte sie sich nur so verloren? In-
nerlich so leer? Als hätte man ihr die ganze
Welt, den Mond und die Sterne geboten und
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sie wäre zu dumm und zu feige gewesen,
danach zu greifen.
Er hatte ihr nichts dergleichen angeboten.
Es war nur um eine exotische, aufregende
und sicher unvergessliche Affäre für eine
Nacht gegangen. Ihre Augen füllten sich mit
Tränen, ihr wurde übel, und sie musste sich
vornüberbeugen, als die Wirklichkeit und
der Verlust sie mit voller Wucht trafen.
Ihrer jungen Begleiterin scheint es nicht be-
sonders gut zu gehen, Zahir. Wenn sie schon
diesen ruhigen Seegang nicht verträgt, dann
sollte sie lieber nicht &
Ein einziger Blick genügte, um Alan zum
Schweigen zu bringen. Dann sah Zahir
hinüber zu Diana. Sie hatte die Arme um den
Körper geschlungen und stand vornüberge-
beugt am Landesteg.
Er murmelte einen Fluch, doch bevor er
auch nur einen Schritt machen konnte,
richtete sie sich auf und wischte sich mit
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dem Handrücken über die Wange. Dann hob
sie mit einer resoluten Bewegung den Kopf.
Vielleicht nagt das schlechte Gewissen an
ihr, dachte er.
Und wie stand es um sein eigenes Gewis-
sen? Auch er hatte nicht eine Sekunde an die
Zukunft gedacht, als sie ihn küsste, für ihn
sang und sich in seine Arme schmiegte. Er
hatte nichts Besseres zu tun gehabt, als sich
lächerlich zu machen mit einer Frau, die er
gerade erst ein par Stunden kannte. Keinen
Gedanken hatte er an die jungen Damen ver-
schwendet, die darauf warteten, dass er eine
von ihnen heiratete.
Wenn er Diana einen Vorwurf machen
wollte, dann musste er sich zuerst
eingestehen, dass er selbst noch verantwor-
tungsloser gehandelt hatte.
Sie scheint darüber hinweg zu sein , sagte
Alan und sah zu, wie sie rasch den Steg
entlangging und dann auf der anderen Seite
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des Gebäudes aus ihrem Blickfeld
verschwand.
Sieht so aus. Er zog die Kappe von
seinem Federhalter und begann, den Stapel
Papiere zu unterzeichnen.
Es reicht. Diana ließ sich hinter das Steuer
des Wagens fallen und starrte auf das
Autotelefon.
Sie wollte gerade auf die Kurzwahl drücken
und sich bei Sadie melden, als es klingelte.
Erschrocken zuckte sie zusammen, dann
erkannte sie die Nummer ihrer Chefin auf
dem Display. Sicher wollte sie ihr mitteilen,
wer heute Abend Scheich Zahir fahren
würde. Dann konnte sie ihr gleich sagen,
dass sie für diesen Kunden nicht mehr zur
Verfügung stand.
Sie nahm den Anruf entgegen, doch bevor
sie etwas sagen konnte, rief Sadie: Diana!
Endlich! Ich versuche schon seit einer
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Stunde, dich zu erreichen. Auch bei deinem
Handy geht keiner ran.
Nicht? Sie legte die Hand auf ihre
Tasche. Kein Handy. Ich muss es in der
Uniformjacke gelassen haben &
Das ist jetzt auch schon egal. Wo zum
Teufel hast du gesteckt?
Also &
Du brauchst gar nichts zu sagen, ich kann
es mir schon denken , unterbrach Sadie sie
spitz.
Diana setzte sich aufrecht hin. Pass auf, es
tut mir leid, aber Scheich Zahir &
Bitte! Ich will es nicht wissen. Hör mir
einfach zu! Du kommst jetzt nicht hierher
zurück. Michael Jenkins erwartet euch in
Little Markham auf dem Parkplatz des King s
Head. Er übernimmt dort den Mercedes.
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